Abfallbilanz 1999


Abfallaufkommen nach Stoffgruppen

Der Abfall kann folgenden Stoffgruppen zugeordnet werden: Wertstoffe wie Bioabfall, mineralische Stoffe (unbelasteter Erdaushub, unbelasteter Bauschutt) und sonstige Wertstoffe (Glas, Papier, Kunststoffe etc.) sowie zu deponierender Restmüll.

Der Anteil der Wertstoffe in der öffentlichen Abfallentsorgung hat sich in den vergangenen 10 Jahren mehr als verdoppelt und macht heute nach Gewicht gut die Hälfte des genannten Abfallaufkommens aus. Er erhöhte sich seit 1989 von insgesamt rund 40.000 t bzw. 25 % des Abfallaufkommens auf knapp 66.500 t bzw. 51 % in 1999. Bei den Privathaushalten liegt die Verwertungsquote mit ca. 70 % sogar deutlich höher. Entsprechend sank der Anteil des zu deponierenden Restabfalls von 75 % auf 49 % bzw. knapp 65.000 t.

 

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AW-3, Abfallaufkommen nach Stoffgruppen, Landkreis Neuwied 1989 - 1999

 

Wertstoffe

Die Bioabfälle aus den Braunen Tonnen nehmen mit 21 % bzw. 27.219 t einen annähernd gleich hohen Anteil ein wie die sonstigen Wertstoffe. Viele Haushalte nutzen das Angebot der Kreisverwaltung (Gebührennachlass für Eigenkompostierer) und verwerten ihre organischen Abfälle selbst. Der Anteil der Haushalte mit Eigenkompostierung stieg von 12.330 in 1993 auf derzeit 17.814 Haushalte.

Die in der Baubranche anfallenden unbelasteten mineralischen Stoffe (unbelasteter Erdaushub, unbelasteter Bauschutt) werden zur Rekultivierung eingesetzt. Ihr Anteil am Gesamtabfallaufkommen in der öffentlichen Abfallentsorgung ist durch die Verwertung über private Anbieter auf 9.170 t bzw. 7 % gesunken.

Zur Rubrik sonstige Wertstoffe zählen Glas, Druckerzeugnisse, Pappe und sonstiges Papier, Leichtstoffe wie Weißblech, Aluminium, Kunststofffolien, Schaumstoffe und Verbundpackungen sowie die über das Scheckkartensystem abgeholten Wertstoffe und Grünschnitt. Ihr Anteil am Gesamtabfallaufkommen hat sich gegenüber 1989 mehr als verdoppelt und beträgt derzeit 30.077 t bzw. 23 %. 1989 waren es 14.565 t bzw. 9 %.

 

Verwertungsquote

Von dem im Kompostwerk angelieferten Bioabfall wurde 1999 rund 2.400 t, das sind 8 % der Bioabfallerfassung, aussortiert. Hierbei handelt es sich um sogenannte Fehleinwürfe, also nicht kompostierbare Substanzen, die daher nicht in die Braune Tonne, sondern auf die Deponie bzw. in die Wertstofftonne gehören. Die Verwertungsquote für Bioabfall beträgt damit 92 %. Die Rückläufe der nicht verwertbaren Substanzen aus der Sortieranlage für die sonstigen Wertstoffe beliefen sich 1999 auf rund 6.200 t. Das sind 25 % der erfassten Wertstoffmenge. Die Verwertungsquote der Wertstoffe aus den Grünen Tonnen und der über das Scheckkartensystem abgeholten Materialien betrug somit 1999 75 %.

 

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AW-4, Verwertung und Rücklauf von Bioabfall (Braune Tonne) und sonstigen Wertstoffen (Grüne Tonne) im Landkreis Neuwied 1989 - 1999

 

Restabfall

Das Restabfallaufkommen hat sich, entsprechend dem gestiegenen Anteil an gesammelten und verwerteten Stoffen, deutlich verringert. Zwischen 1989 und 1997 ging der zu deponierende Restabfall von 119.132 t auf 68.098 t zurück. Durch die 1998 fertig gestellte mechanisch-biologische Abfallbehandlungsanlage (MBA) konnte die Restabfallmenge noch weiter gesenkt werden. Sie betrug 1999 nur noch 64.857 t bzw. 49 % des Gesamtabfallaufkommens.