Arten- und Biotopenschutzmaßnahmen
Schutzgebiete nach Landespflegerecht
Das Landespflegegesetz sieht verschiedene Formen von Schutzgebieten zu landespflegerischen Zwecken vor. Für jedes Schutzgebiet muß eine Verordnung erlassen werden. Für die Ausweisung sind je nach Schutzgebietstyp unterschiedliche Behörden zuständig (s. rechts). Wichtigste Schutzgebietsform ist das Naturschutzgebiet.
Schutzgebietstyp | zuständige Behörde |
Naturschutzgebiet | obere Landespflegebehörde - Bezirksregierung |
Landschaftsschutzgebiet | untere Landespflegebehörde - Kreisverwaltung |
Naturpark | oberste Landespflegebehörde - Ministerium für Umwelt und Forsten Rheinland-Pfalz |
Naturdenkmal | untere Landespflegebehörde - Kreisverwaltung |
geschützter Landschaftsbestandteil | untere Landespflegebehörde - Kreisverwaltung |
Naturschutzgebiete (NSG)
Naturschutzgebiete sind rechtsverbindlich festgelegte Gebiete in denen ein "besonderer Schutz von Natur und Landschaft in ihrer Ganzheit oder in einzelnen Teilen 1. zur Erhaltung und Entwicklung # erforderlich ist" (§ 21 LPflG). Das Naturschutzgebiet ist die strengste nach deutschem Recht mögliche Schutzgebietsform.
Im Kreis Neuwied bestehen neun rechtskräftige Naturschutzgebiete (s. Tabelle #), die mit insgesamt 155 Hektar jedoch nur 0,25 % der Kreisfläche einnehmen. Bundesweit beträgt der NSG-Anteil 1,7 %, in Rheinland-Pfalz sind 1,3 % der Landesfläche als NSG ausgewiesen.
Neunzehn weitere Gebiete im Kreis Neuwied sind vom Landesamt für Umweltschutz und Gewerbeaufsicht zur NSG-Ausweisung vorgesehen (Stand 1996). Hiervon ist eine Ausweisung zur Zeit im Verfahren (Streuobstwiesen bei Altwied "Auf der Hardt"), ein zweites Gebiet, der "Schieferberg bei Hammerstein", ist vorrangig zur Ausweisung vorgesehen (Priorität 1). Alle weiteren Gebiete sind vorerst zurückgestellt (Priorität 3). Die einzelnen Gebiete sind in Tabelle # aufgeführt.
Im Rahmen der Biotopkartierung erhielten im Kreisgebiet zwei Bereiche, die "Rheinbrohler Ley " und die "Hammersteiner Ley" (Teilbereich des geplanten NSG Schieferberg bei Hammerstein s.u.), die höchste Wertstufe "hervorragendes Gebiet", die weiteren als Naturschutzgebiet vorgeschlagenen Flächen wurden als "besonders schützenswert" eingestuft. Für die Naturschutzgebiete "Erpeler Ley", "Langenbergskopf" und "Urmitzer Werth und Rheinufer" wird eine Ausweitung des Schutzgebietes empfohlen.
Jährlich einmal findet unter Beteiligung des Landesamtes für Umwelt und Gewerbeaufsicht, der anerkannten Naturschutzverbände, der Forstverwaltung und der Landespflegebehörden eine Bereisung einzelner Naturschutzgebiete statt. Sie dient der Überprüfung des Zustandes der NSG sowie der Wirksamkeit der jeweiligen Schutz- und Pflegemaßnahmen.
Die Planung, Leitung und Betreuung der Biotoppflege- und Entwicklungsmaßnahmen in den Naturschutzgebieten im Kreis Neuwied wird seit Sommer 1994 durch einen von der Bezirksregierung beauftragten Biotopbetreuer vorgenommen. Pflegemaßnahmen wurden 1995 in den Naturschutzgebieten "Am Kronenberg" und "Buchholzer Moor und Lökestein" in Teilbereichen durchgeführt. Für 1996/97 sind weitere Pflegemaßnahmen für die Naturschutzgebiete "Buchholzer Moor", "Erpeler Ley", "Am Kronenberg" und "Urmitzer Werth" vorgesehen. Nähere Angaben zur Biotoppflege finden sich im Abschnitt # Biotoppflegemaßnahmen im Kreis Neuwied.
Übersicht über die vom Landesamt (LfUG) als Naturschutzgebiet vorgesehenen Bereiche im Landkreis Neuwied
Lfd.-Nr. | Gebietsname | Priorität |
1 | Auf der Hardt bei Altwied | 1 |
2 | Schieferberg bei Hammerstein | 1 |
3 | Rheinbrohler Ley | 3 |
4 | Naßwiese Kahlenborn | 3 |
5 | Naßwiese Griesenbach | 3 |
6 | Brache W Buchholz | 3 |
7 | Basaltgrube mit Tümpeln | 3 |
8 | Ochsenbrucbach SW Dierdorf | 3 |
9 | Iserbach Rüscheid | 3 |
10 | Fischweiher Giershofen | 3 |
11 | Waldstück Jakobshof | 3 |
12 | Trockenwald oberhalb Leutesdorf | 3 |
13 | Feuchtwiese Hesseln | 3 |
14 | Erlenbuchwald bei Rothekreuz | 3 |
15 | Weißlei bei Weißenfels | 3 |
16 | Wiedtal Datzeroth | 3 |
17 | Naßwiese Hambachsmühle | 3 |
18 | Saynbachtal Breitenau - Isenburg | 3 |
19 | Fockenbachtal | 3 |
Anzahl und Flächengröße der Naturschutzgebiete im Kreis Neuwied, Stand 1995
Lfd.-Nr. | Amtl.-Nr. | Schutzgebietsname | Größe in ha | Lage in TK 25 | VO vom |
1 | 1-013 | Bertenauer Kopf und Telegraphenhügel | 34,0 | 5310 | 25.08.1986 |
2 | 1-032 | Langenbergskopf | 2,0 | 5510 | 27.07.1935 |
3 | 1-033 | Erpeler Ley | 8,6 | 5409 | 09.07.1941 |
4 | 1-034 | Am Kronenberg | 13,0 | 5409 | 20.08.1937 |
5 | 1-035 | Urmitzer Werth | 80,0 | 5511/5510 | 24.05.1985 |
6 | 1-042 | Meerheck | 5,7 | 5511 | 12.04.1976 |
7 | 1-084 | Moor- und Heidegebiet Kirchleib | 7,0 | 5210 | 01.06.1984 |
8 | 1-085 | Buchholzer Moor und Lökestein | 3,8 | 5310 | 07.12.1982 |
9 | 1-058 | Bershaue | 1,8 | 5310 | 25.01.1990 |
Summe ca. | 155,50 |